Es mag sein, dass hier Dorothy Norwood mal eine Erfahrung gemacht hat oder hier auf eine Erfahrung aufgreift, die ihr erzählt worden ist.
Schnell werde ich an den Titel „Imprint of your footsteps“ von Ruby Hagedorn erinnert, bei dem der Inhalt des Liedes ist, dass Jesus einen Fußabdruck im Herzen eines haltlosen Menschen hinterlässt. Vielleicht versteht man so schneller den Zusammenhang wenn man folgende Zeile liest.
The lord is a wonder, he’s a wonder in my soul
Der Herr soll also ein Wunder sein und zwar ein Wunder in meiner Seele. Es kann also nur ein geistiges Wunder sein, denn es gibt kein menschliches Organ, das sich Seele nennt. Es lässt sich aber mit Stellen aus der Bibel vergleichen. Häufig wird in der Bibel von Wundertaten Jesus erzählt. Ein Blinder, der irgendwie durch reines Handauflegen wieder sehen kann. Ein Gelähmter, der plötzlich wieder geht. Vielleicht haben manche das Bild von dem älteren Herrn gesehen, der von 2 jüngeren gestützt wird, aus beiden Augen blutet und das rechte geschlossene Lied ausgeleihert wirkt, weil sich ein kleiner runder Fleischballen am unteren Rand befindet. Und dieses Runde ist ein Auge von ihm, was durch den Strahl eines Wasserwerfers bei einer Demonstration anlässlich Stuttgart 21 herausgespült wurde. Jeder wird sich fragen, wie kann solch ein Auge von selbst wieder zurück in die Höle wandern und perfekt sehen, ohne dass hier Augenspezialisten am Werk sind.
Die musikalische Untermalung des Videos ist aufgrund der Protestler „Stuttgart 21“ bewusst ironisch gewählt, daran sollte man sich jetzt nicht drann stören. Hier wird auch dieser ältere Mann mit raushängendem Auge gezeigt.
Shame my soul from be a shamed, he’s a wonder in my soul
Man fühlt sich in seiner Seele irgendwie beschämt und kann nur staunen, dass der Herr für einen wahre Wunder vollbringt.
Die nachfolgende Zeile im Lied kann man sich vielleicht an einem anderen Beispiel, auch am Auge und auch durch Wasserwerfereinsatz erklären. Ein 22jähriger wurde durch ein Druckgeschwür und Blutungen im Auge ins Katharinenhospital in Stuttgart eingeliefert, da sich dort eine Augenabteilung befindet. Er war auch nicht in der Lage zu sehen. Wenn jetzt plötzlich die Schwellung wieder nachlässt, die Blutungen im Auge zum Stehen, verschwinden und keine Sehschäden zurückbleiben würden. Vielleicht würde er sich dann sagen „halleluja, preise den Herrn, er ist für mich ein Wunder. Dieses Phänomen kann man auch übertragen, wenn man auf einer Station beispielsweise eine ältere Frau liegen hat, die sehr eingefallen ist, schon fast ausgetrocknet hat und wo die Ärzte und das Pflegepersonal überzeugt sind, 1 oder 2 Tage und dann ist diese Patientin verstorben. Wenn jetzt das Pflegepersonal eines Tages feststellen muss, die Haut hat sich wieder gestrafft, sie scheint die Magerheit verloren zu haben und wenn die Patientin plötzlich aufsteht. Dann werden sich hier manche mit Sicherheit gesagt haben „das ist ja erstaunlich, ein Wunder“.
I’m walking in the light – he’s a wonder in my soul
Für mich macht die Äußerung „Ich gehe im Licht“ keinen richtigen Sinn. Vielmehr muss sich Person erlöst fühlen. Das kann man jetzt mit vielem Deuten. Mag sein, dass ein Sklave in Gefangen schafft feststellt, dass er gestorben ist und jetzt gerade durch den Lichttunnel geht wie es häufig von Reanimierten erzählt wird. Er fühlt sich in dem Moment frei, hat nicht mehr die Angst ihm wird weiterhin etwas durch den Plantagenbesitzer angetan, er ist jetzt frei.
In the light …
Bedeuetet ich wandere im Licht. Weiterhin ist die Rede, dass gerade im Licht sie plötzlich auf Jesus oder sogar Gott direkt getroffen ist.
The lord is so much for me – he’s a wonder in my soul
„Der Herr ist soviel für mich – er ist ein einfach ein Wunder“. Auch dies kann man nur in einem größeren Zyklus meiner Ansicht nach verstehen.
Es kann sich hier anlehnen an die Scherben, die der Töpfer immer und immer wieder zusammengesetzt hat. Reicht schon, dass man viele Lebensschicksaale hatten, man wurde plötzlich arbeitslos – rutschte in die Langzeitsarbeitslosigkeit ab und plötzlich ergab sich wieder eine Anstellung, die einen vielleicht sogar weitergebracht hat. Der Dialysepatient erhält plötzlich eine Spenderniere und kann ein neues Leben anfangen. Oder hatte einen schweren Unfall gehabt, hatte viel physikalische Therapie benötigt und jetzt ist plötzlich alles verflogen als ob man nie einen Umfall gehabt hätte.
Use my … and set me free – he’s a wonder in my soul
Es wird sich gewünscht, dass man frei gemacht wird. Freikommt aus der Sklaverei. Man stellt als Palästinenser fest, dass man plötzlich den Gazastreifen verlassen darf und man Ausreise in ein x-beliebiges Land erhält. Wenn man das Bild nebendrann betrachtet, dann hat sich jeder schnell vorgestellt wie der Vater mit seiner Söhnen denkt, die neben den Trümmern ihres zerbombten Hauses sitzen.
Vor allem ist man von so fasziniert und stellt nur fest, dass es ein Mann (vermutlich ist Jesus damit gemeint) ist, der Dinge tun kann wozu nur Gott in der Lage ist. Und genau das fasziniert mich an dem so, dass ich durch das Gesehen selbst mir Gott anvertraue. Da der Herr für mich ein Wunder ist schaff ich nur noch voller Beigeisterung zu sagen „shanana na, na, … wonder in my soul …“.
Aber Dorothy Norwood selbst ist bereits ein Wunder. Schon recht früh, 1956 hat sie mit den Mahalia Jackson begonnen Gospel zu singen und schloss ich schnell der Formation „The Carawans“ an. Bereits 4 Jahre später startete sie mit ihrer Solokarriere durch. Vielleicht hätte sie so wie Monserrat Cabalier mit Freddi Mercury. Aber davon hatte ich jetzt nichts lesen können. Um so erstaunlicher fand ich es als ich plötzlich las, dass sie mal etwas mit der Rocklegende Mick Jagger was zusammen gemacht hatte und sogar mit den Rolling Stones. Dorothy Norwood kann es nicht eindrucksvoller beweisen, dass sie offensichtlich die Vielseitigkeit mag und sich nicht auf eine bestimmte Stilrichtung fixieren möchte. Ein Wunder oder ein Phänomen eben.