http://www.youtube.com/watch?v=Ghix5t_dU1A&feature=related
Sehr viel Text hat dieser Titel. Adrienne Morgan-Hammond hatte ihn beim Workshop im Juli 2010 vorgestellt, sich jedoch aufgrund der Textmenge und der kurzen Zeit doch dazu entschlossen ihn nicht singen zu lassen. Das Video stammt aus der Potter’s House-Church in Dallas. Der Gospelgroßkirche von Bishop T. D. Jake.
Der Sturm ist jetzt vorbei. „Komisch gehts da um Sinnflut, Jericho oder um was gehts da“ wird sich so mancher denken. So wie im Gospel „Don’t wait till the battle is over“ vom Walter Hawkins oder im Titel „Imprint of your footsteps“ von Ruby Hagedorn geht es um den inneren Sturm. Und anders als bei vielen Gospeln, die häufig eine kurze Botschaft wiederholen wird hier von einer ganzen Begebenheit erzählt.
Ich war in einem Tunnel
Und konnte das Licht nicht sehen
Und wann immer ich oben schauen würde
Ich könnte den Himmel nicht sehen
Manchmal, wenn ich stehen bleibe
Es scheint, wie Erfolgtes dem ich meilenweit nachgelaufen war.
Und mein Herz konnte am Schreien sein
Tote mitten in einem Lächeln
Aber andererseits kletterte ich die Hügel
Und sah die Berge
Ich rief um Hilfe, weil ich verloren war
Dann glaubte ich dem starken Wind
Hörte ein kleine Stimmen sagen
Der Sturm ist vorbei
(Der Sturm ist jetzt vorbei)
Und ich kann den Sonnenschein sehen
(Irgendwo über den Wolken hinaus)
Ich glaube an den Himmel (bzw. dem Gott im Himmel), yeah
(Himmel ist über mir)
Frei habe ich es angegangen und gesetzt, wow
Jetzt inmitten meines Kampfes
Alle Hoffnung wurde genommen
Das Stadtzentrum in einer gehetzten Masse
Und ganz alleine (hatte ich) geglaubt
Und von Zeit zu Zeit
Ich (hatte) geglaubt, wie ich meinen Verstand verlieren würde
Ich bin racin für Jahre gewesen
Und noch keine Ziellinie, oh
Aber andererseits kletterte ich die Hügel
Und sahen die Berge (Berge)
Ich rief um Hilfe, weil ich verloren war
Dann glaubte ich dem starken Wind
Und dann ein kleine Stimmen sagen
Der Sturm ist vorbei
(Der Sturm ist vorbei jetzt)
Und ich kann den Sonnenschein sehen
(Irgendwo über den Wolken hinaus)
Ich kann Himmel glauben, yeah
(Himmel ist über mir)
Frei, ich habe es angegangen und gesetzt
Irgendwie trat mein Anfang nach rechts in (recht innen)
Dann stand der Glaube mein Freund (mein Freund)
Und jetzt kann ich abhängen
Auf den Stimmen des Winds
Wenn es sage (Sage)
Der Sturm ist vorbei
(Der Sturm ist jetzt vorbei)
Und ich kann den Sonnenschein sehen
(Irgendwo über den Wolken hinaus)
Ich kann Himmel glauben, yeah
(Himmel ist über mir)
Nicht werden Sie kommen, mich frei einzustellen
Nicht stellen Sie mich frei ein
Der Sturm ist vorbei
(Der Sturm ist vorbei jetzt)
Und ich kann den Sonnenschein sehen
(Irgendwo über den Wolken hinaus)
Ich kann Himmel glauben, yeah
(Himmel ist über mir)
Nicht werden Sie kommen, mich frei einzustellen
Es geht in dem Gospel vorallem daraum, dass es schön ist, wenn man seinen inneren Schweinehund schafft zu überwinden. Der Erzähler hatte den Eindruck sich so leer zu fühlen. Mitten in einem Tunnel zu stecken, bei dem das Tunnellicht aus war und wo er sich ziemlich orientierungslos drinn aufhielt. Den Himmel hatte man nicht sehen können und es kam einem vor, dass man in seinem Alltagstrott gefangen war, man beispielsweise an einer Montagestation einer Autofabrik steht und mit einem Druckluftschrauber nur die Schrauben der Räder festzieht. Allerdings das Herz könnte schreien und man fühlt sich plötzlich an Tote erinnert, die einem entgegenlächeln. Vielleicht erinnern sich Mitschüler oder auch andere Jugendlichen an ihre jungerwachsenen ehemaligen Freunde, die bei der Massenpanik auf der Loveparade 2010 zu tode kamen.
Als ich 2007 im Sommer mit einem Gospelchor auf Chorfreizeit war, wurde mit dem Chorleiter zusammen ein Ausflug unternommen. Damals waren wir im Allgäu in der Nähe von Nesselwang gewesen. Als Wanderung wurde sich die Alpspitze ausgesucht. Gut es gab einen Sessellift, den vermutlich normale Leute auch genommen hätten. Es wurde sich allerdings entschlossen den Aufstieg zu Fuß zu machen. Die ersten Schritte gingen auch noch verhältnismäßig, aber dann kam die Steigung. Und man merkte mit der Zeit die Steigung immer mehr. Eine gewisse Unlust kam schon auf, aber die Motivation und sich zu sagen „durchhalten“ trieben einen weiter den Berg rauf. Draus geworden ist fast ein Tagesmarsch. Schließlich war man oben und konnte sich an einem herrlichen Panorama mit sehr weiter Sicht erfreuen. Auch der Gospel beschreibt es, dass es manchmal eine ordentliche Portion Überwindung kostet und vielleicht auch zwischendurch es einen packt, dass man doch umkehren möchte, weil es einfach bequemer ist – man vielleicht in seinen alten Trott zurückfallen möchte. Aber oben angekommen fühlt man sich plötzlich belohnt und ist stolz über seine Leistung.
Anfang Sommer mache ich es selbst immer ganz gerne, dass ich mal für 1 Woche ins Oberengandin fahre. In einer Pension, die sich in einem autofreien Tal befindet wird sich dann eingemietet. Ich habe einige Leute bereits kennengelernt, die fast jedes Jahr für 1 Woche ebenfalls an dem Ort verbingen und so wie ich die Zeit zum Wandern ausnutzen und auch, um mal abschalten zu können. Unter dem Jahr hat man meistens zu viel um die Ohren. Dauern sind irgendwelche Termine, man muss kurzfristig auf ein Meeting, ein Kunde will plötzlich was am Telefon oder sind ettliche Mails zu beantworten, am Abend ist man dann durchaus ausgepowert. Wenn dann die Zeit erreicht ist und man überzeugt ist, dass sein Akku leer ist, dann sind Zeiten der Stille einfach ideal. Man kann abhängen, losgelöst vom Alltag, es fehlt der Lärm von hupenden Autos und bimmelnden Trams und auch die Lust ist nicht verpestet von irgendwelchen Abgasen. Ab und an war es für mich ein Genuß gewesen die rötlich getauchten Berge im Abendlicht zu sehen oder zu sehen wie sich ganz langsam die Sonne über eine Bergkuppe schiebt und anfängt den morgentlichen Tau wegzudampfen. Solche tollen Stimmungen lassen sich aber auch an einem Vulkanberg oder am Meeresstrand erleben, idealerweise immer dann, wenn man Urlaub macht und soetwas richtig genießen kann.