Das Projekt „Sacred Concerts“ von Duke Ellington war eine Idee des schweizerischen Chorleiters Dieter Wagner der evangelisch reformierten Kirche Binningen-Bottmingen und erreichte bereits im Januar 2011 den Gospelchor Gospel Generation aus Friesenheim zwischen Lahr und Offenburg. Bei Recht clever hatte es der Chor Gospelgeneration mit seiner Namensfindung gemacht, sie hatten sich gesagt, wenn schon die Sänger zwischen 11 und 50 Gospel singen, dann kann man sagen eine ganze Generation singt Gospel. Oder aber der Gospel gibt sich von der einen auf die andere Generation weiter.
Bottmingen bildet seit dem 10. Jahrhunder zusammen mit Binningen eine kirchliche Einheit. Die älteste evangelische Kirche ist die Margarethenkirche, die sich am Rande eines Bergrückens von Binningen befindet und die Besonderheit besitzt, dass sie eine Winkelkirche ist. Der Grund für die Winkelkirche liegt darin, das ihre Schiffe in einem rechten Winkel aufeinander treffen und sich genau in der Ecke der Altar befindet. Bottmingen hat inzwischen eine eigene evangelische Kirche, die im Jahr 2004 renoviert worden ist. Das Konzert wir neben Bottmingen auch noch in Frick im Kanton Aargau aufgeführt.
Es sollte etwas besonderes werden was sich Duke Ellington überlegt hatte. Wie im richtigen Gospel üblich – Noten gab es keine, die Töne konnte man als direkte Eingebung verstehen, denn sie befanden sich ausschließlich in den Köpfen der Beiligten. Eine Bigband, einen Chor und ein paar Gesangssolisten, so stellte sich Duke Ellington sein Werk „Sacred Concerts“ sich vor. Rausgekommen ist eine gekonnte Fusion zwischen swingenden, rhythmischen Jazzelementen, die sich mit europäischer Kirchenmusik vereinen und ein bisschen jenweits der schwarzen Gospelmusik waren. Das Werk „Sacred Concert“ resultierte aus einem Auftrag für die Einweihungsfeier der Grace Cathedral in San Francisco, bei dem die erste Version von insgesamt 3 Sacred Concerts entstand, die das Duke Ellington-Ochester mit großem Erfolg in vielen Kirchen der USA aufführten.
Am 8. Mai 2011 wurde Sacred Concerts mit gleich zwei Chören und einer Bigband zusammen aufgeführt. Dieter Wagner, der seit Juli 2002 Projektleiter für „Kirchenmusik“ der reformierten Kirche Frich und seit 2007 auch Projektlei ter für populare Kirchenmusik an der refomierten Kirchengemeinde in Binningen-Bottmingen. Der Kirchenmusiker schloss nach seinem Studium in Heidelberg noch ein weiteres Studium für Gesang in Basel an. Als Konzert- und Opernsänger war er bereits an verschiedensten Orten zu erleben. Also Solistin war Nicolle Cassel engagiert worden, die 1998 hr Gesangstudium an der Musikhochschule in Dresden aufgenommen hatte und 2002 noch ein Aufbaustudium für Sologesang machte. Neben verschiedenen Auftritten trat sie als Mitglied der Bayerischen Staatsoper als Papagena in Mozarts berühmter Oper auf.
Als besonderes Gimmick war noch Andreas Jakopec mit von der Partie. Der inzwischen mehrfache schweizer Meister im Steptanz sorgte immer wieder für eine Auflockerung des Werkes und vielleicht auf für den gewissen Pusch für die große Sängerschaft. Ich hatte so den Eindruck gehabt, dass so um die 100 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne standen.
Gesine Fünfgeld, die Schulmusik studiert hatte und in Friesenheim den Gospelchor Gospelgeneration leitet, trat erst gegen Schluss als Chorleiterin in Erscheinung. Davor stand sie recht unauffällig am linken Rand zwischen all den anderen Sängerinnen.
Praise god
Es wird an dien 150. Psalm in der Bibel erinnert. Im Hebräischen heisst dieser הַלְלוּ יָהּ ׀ הַלְלוּ־אֵל בְּקָדְשֹׁו הַלְלוּהוּ בִּרְקִיעַ עֻזֹּו׃
Es geht darum, dass man Gott oder El in seinem Heiligtum loben soll. Das wird vermutlich der große Tempel in Jerusalem gewesen sein, an dessen Stelle sich jetzt der Felsendom befindet. Bei dem Psalm selbst gibt es verschiedene Querverweise zu Moses und andere Psalme. Bei Moses kommt die Trennung von Tag und Nacht und die zeitliche Trennung zur Sprache.
Halleluja! Lobet den Herrn in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste seiner Macht!
Lobet ihn in seinen Taten; lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!
Lobet ihn mit Posaunen; lobet ihn mit Psalter und Harfen!
Lobet ihn mit Pauken und Reigen; lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!
Lobet ihn mit hellen Zimbeln; lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln!
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!
Heaven
Hier habe ich von der Übersetzung des Textes den Eindruck, dass das Paradies besungen wird
Himmlisch, himmlisch zu sein
O Paradies mein Traum
gelobtes Paradies
jedes süße und hübsche Ding
Leben möchte Liebe, möchte Liebe hervorbringen
Himmlisch, himmlisch zu sein
Sehr ausführlich wird in den Titeln auf das Thema Freiheit eingegangen, so dass in dem Sacred Contert auch etwas patriotisches drinn steckt. Der Aufruf an die farbigen Sklaven doch zu schauen in Freiheit zu kommen. Man kann sich auch vorstellen, dass hier Berichte von Farbigen eingeflossen sind, die dank der Underground Railroad die Möglichkeit hatten nach Kanada zu gelangen und so in Freiheit sein zu können.
In vielen Titel wird immer wieder auf die Kernaussage der Freiheit eingegangen. Zum einen wird wohl auf die Unterdrückung von farbigen Sklaven in den amerikanischen Südstaaten hingeweisen, die zum Teil zur Flucht die Underground Railroud nutzen konnten und zum anderen, die Auslöser für den amerikanischen Bürgerkrieg waren. Der andere Aspekt die Israeliten in Ägypten.
Hier gab es sogar Passagen, bei denen die Solistin als Sprecherin diente. Die Freiheit ist allerdings auch etwas, das weltweit ein Thema war und so war es recht lustig anzuhören als immer wieder einzelne Sänger aus dem „Masschoir“ das Wort Freiheit in unterschiedlichen Sprachen aussprechen durften.
The Shepard
Die Schönheit des Herrn ist unbeschreiblich
Die Macht des Herrn kann nicht genug gelobt werden
Der Anblick des Herrn ist unvorstellbar
und wir sollen wissen, das Licht des Herrn
ist Wahrheit und wirft keinen Schatten
Das Wunder des Herrn
das beste aller Zukunft
Die Herrlichkeit des Herrn
Gelobtes Paradies
Das Reich des Herrn ist universell und
Am Anfang ist Liebe
und nur der Herr weiß wann
Hier wird man direkt in die Apokalypse versetzt wie Gott die Erde erschuf und vorallem wie gut es eigentlich Adam und Eva im Paradies gegangen war. Es muss ein fantastisches Gefühl sein, wenn man direkt vor dem Herrn steht und ihn von oben bis unten nur bewundern kann. Übersetzt heisst der Titel „Der Schäfer“ und man kann dies so verstehen, dass Gott der Schäfer von uns ist, wenn man uns als seine Schafe und Lämmer ansieht. Gott behütet und sozusagen wie seine Herde.
Come sunday
Herr, gelobter Herr im Himmel
Gott, allmächtiger Gott der Liebe
Oh bitte blicke hinab
Und hilf meinem Volk
Herr, gelobter Herr im Himmel
Gott, allmächtiger Gott der Liebe
Oh bitte blicke hinab
Und hilf meinem Volk
Ich glaube, dass der Herr Sonne und Mond
am Himmel geschaffen hat
Der graue Himmel kümmert mich nicht
denn es sind nur Wolken
die vorüberziehen
Herr, gelobter Herr im Himmel
Gott, allmächtiger Gott der Liebe
Oh bitte blicke hinab
Und hilf meinem Volk
Hier hat man das Gefühl, dass hier Moses den Gott auf die Problematik der Gefangenschaft der Israeliten in Ägypten aufmerksam macht. Nachzulesen im 2. Buch Moses, 1:8-14. In dem Titel wird immer wieder davon geredet, dass Gott dem Volke helfen soll und es ist hier von meinem Volk die Rede. Es macht also starken sinn, dass hier in den Worten von Moses gesprochen wird und das mit meinem Volk das Volke Israels gemeint wird. Und mit der Heimführung der Israeliten werden diese ja von vielen Plagen und schlechten Zeiten in Ägypten erlöst und aus dem Grund wird alljährlich das Passahfest gefeiert. Genauere Informationen findet man in dem Blogpost „Sehr wichtiger Tag“ .
Finale Praise God and Dace
Das Konzert war ein toller Erfolg gewesen. Immer wieder wurde zwischenrein applaudiert. Am Schluss gab es „Standing Ovations“ und so manch einer der schweizer Besucher, die eher für Zurückhaltung bekannt sind, fing sogar an zu pfeifen oder stieß Jubelrufe aus.