Der Celebration Gospel Choir aus Mannheim hatte schon einen tollen Erfolg mit Händels Messias in der Quincy Jones-Fassung gehabt.
Mindestens genauso schwungvoll, allerdings nicht mehr auf ein Stück, das eher in der Klassik beheimatet startete der Celebration Gospel Choir sein diesjähriges Programm und hatte nach der Premiere in Viernheim (Hessen) sein zweites Konzert in Mannheim-Wallstadt in der Petruskirche. Das Motto diesmal „Wake up, everybody“
Das recht melodiöse Intro hatte wohl viele der Konzertbesucher fasziniert. Aber als der Chor mit ihren Stimmen einsetzten merkte man gleich schnell mitgewiegt oder mitgeschnipst wurde, könnte der Titel durchaus in einer Disco bei einer 80er Jahre-Party laufen. Sehr beeidruckend waren auch die teilweise zweistimmigen Soli. Nach dem schwungvollen Einstieg sollte es allerdings erst einmal besinnlicher werden. Der Celebration Gospel Choir ist offensichtlich dem großen Trend gefolgt Lieder von Hans Christian Jochimsen mit ins Repertoire aufzunehmen. Diesen Durchbruch scheint er möglicherweise durch den Gospelkirchentag in Karlsruhe gehabt haben zu dem er den Aktionssong „Let us stand“ eigens komponiert hatte. Ein Sahnepart war natürlich das Soli im „Lord hold me“ gewesen, bei dem der Solist sein Bestes geben konnte und auch an den verschiedensten Stellen gekonnt über die Grundmelodie improvisiert hatte.
An diesen Gospel sollte sich eine weitere Ballade anschließen, die aus dem Film „Sister Act 2“ bekannt ist. Im Film wird sie allerdings in einem sehr kurzen Ausschnitt angespielt. Lauryn Hill, die in dem Film die aufsässige Rita Watson spielt, hat ihn zusammen mit Tanja Blount (im Film Mitschülerin Tanja) gesungen. Und hier hatte man wahrlich das Gefühl es gibt hier ein Wettstreit wer von den Sopranistinnen, Alt oder Sopran wohl als erstes ihre Augen auf den Spatz bekommen hatte, so sehr hatten sie sich zum Teil in das Miteinander und leicht versetzte Singen reingesteigert.
Wird hier wohl ein bekannter Titel von Rex Gildo gesungen. Nein „Hossa“ schaffen sogar die Afrikaner in einem Lied zu singen. Aber genau das bringt irgendwie den Schwung in den afrikanischen Titel, der der Celebration Gospel Choir in der Mannheimer Petruskirche mal bewusst ins Konzertprogramm integriert hatte, um ihren Fassettenreichtum mal zu zeigen und zu zeigen, dass sie nicht nur Blackgospel singen können sondern genau auch afrikanische Titel beherrschen.
Und er regiert doch, irgendwie ging es ohne Kirk Franklin in dem Konzert in der Petruskirche von Mannheim-Wallstadt dann doch nicht. „Ok everybody, dance with me“ hieß es vom Solisten und dadrauf ein sattes „O-o O-o O-o O-o“ von den Männern. Das war dann offensichtlich der Apell für das Konzertpuplikum gewesen, denn es kaum noch welche, die sich nicht berufen fühlten zu tanzen. Ein früherer Chorleiter hatte immer gemeint „Gospel muss Biss haben“ und genauso knackig wurde der Gospel auch gesungen. Entsprechend dazu war die Choreografie gewesen, die dem Song ein abgerundetes Ganzes gegeben hatte.
Aber nicht nur amerikanische Gospelgrößen können mitreißende Titel produzieren, auch Songwriter aus dem europäischen Norden bekommen das hin und diesmal mal nicht Tor W. Aas sondern aus Schweden von Joakim Arenius. Manche nutzen „We pray“ sogar zum Einzug, hier war es ein ganz normaler Titel im Konzertprogramm gewesen, der allerdings noch einmal kräftig zum Mitsingen animiert hatte. Immerhin wurde er 2008 am Gospelkirchentag gesungen oder ist bei vielen anderweitig bekannt.