Ja es ist möglich nicht nur um die 40 Teilnehmer zu sein sondern exakt 60. Wer einmal Angelika Rehaag beim einige Tage in Inzigkofen erlebt hat, der kommt gerne wieder.
Von einer Schweizerin, erzählte wie sie auf den Workshop aufmerksam wurde. Sie war den Donauradweg entlanggeradelt und hatte einen kurzen Halt am VHS-Heim in Inzigkofen gemacht, gesehen, dass es dort einen Gospelworkshop gab und gleich reingegangen zur Anmeldung und sich direkt für diesen Kurs angemeldet.
Es ist schon eine etwas andere Art wie Angelika Rehaag ihren Gospelgesang wünscht. Er soll eher gerufen klingen, aber auch so, dass die Stimme geschohnt wird und der Hals nicht darunter leiden muss. Es mag ungewohnt sein, wenn man aufgefordert wird wie eine Mickymaus zu klingen.
„Diese Stelle ist vorgezogen – stellt euch eine alte Schreibmaschine vor, ich will diese Stelle praktisch auf dem Ping haben“. Solche und ähnliche Anekdoten sorgten für Auflockerung und jeden Tag gab es an angebrachter Stelle eine andere.
Und bereits am ersten Tag hieß es. „Um 19 Uhr treffen sich Tenor und Bass und ich möchte ihnen einige Tipps zum Gesang geben“ äußerte Rehaag. Jeder der Anwesenden musste erst einmal eine Tonleiter singen, zum Teil auch 2 oder 3. Sehr interessant war dann z. B. der Tipp einfach mal mit dem einen Bein nach vorne zu gehen und seinen Kopf ein bisschen anzuheben. Auch nicht jeder wußte es, dass das Heben der Augenbrauen sich auf die Stellung des Gaumensegels sich auswirkt, dass landläufig auch als Zäpfchen bezeichnet wird. Am Ende der 1,5 Stunden Stimmtraining fragte Angelika Rehaag in die Runde wie es denn jeder empfunden hatte und viele äußerten, dass sie es umfunden hatten, dass sie voluminös klangen, dass es allerdings sehr angenehm war mit dem Singen und sie das Gefühl hatten, dass sie sich gar nicht sonderlich angestrengt hatten.
http://www.youtube.com/watch?v=OskwybY3zQw
Ein „Agnus Dei“ von Michael W. Smith bzw. Donnie McClurkin mag zwar sehr ergriffen klingen. „Aber bitte keine Schlangenbeschwörung“. So äußerte sich Angelika Rehaag beispielsweise was die deutliche Aussprache der Worte angeht. Klassisch gesungen möge das zwar sehr anmutend für einen selbst klingen. Allerdings bei vielen Kehlen vermischt sich das einzelne Wort schnell mal zu einem Brei und wird nicht mehr so gut verstanden. Vorallem man stelle sich jetzt ein große Kirche vor und man möchte gerne, dass unverstärkt auch die letzte Reihe etwas von dem Inhalt mitbekommt. „Ich will eure oberen Zähne sehen, die unteren interessieren mich nicht“. Andernfalls kann es passieren. „Ich ziehe euch die Oberlippe über die Nase und wenn dies beim Konzert erfolgen muss“ äußerte sich Rehaag diesbezüglich.
http://www.youtube.com/watch?v=x3WHVHlj6KU
Spätestens beim Abschlußkonzert am Freitag merkte man, es hatte einen Sinn gehabt, dass es galt eher in die Nase reinzusingen und vorallem bei Sopran und Alt nicht immer in Kopfstimme zu singen, denn macht man vielleicht eine Tür zur Kathedrale im Kopf auf, klingt schön klassisch – nur das kriegt das Puplikum in der großen Kirche nicht so mit, weil man dann einfach zu leise klingt und es auch fürchtbar anstrengend ist.
Alle Anwesenden freuen sich auf eine Fortsetzung und der Termin steht bereits fest. Am 28. August 2017 begrüßt Angelika Rehaag erneut zu einer Chorwoche Gospelgesang in der Volkshochschule im alten Kloster Inzigkofen.