Mein Name ist Hans-Christian Jochimsen. So begrüßt der frühere Konzertpianist auf seiner Website die Besucher. Inzwischen ist er Komponist von Gospelsongs, Chorleiter, Kirchenmusiker und vermarkte mich durchaus selbst. Kirk Franklin hat sich sogar über ihn geäußert und beschreibt ihn als phänomenales Talent: Die wahre Geschichte, die er in seinen Gospelsongs vermittelt zeigt sich stets und jedes Mal wenn sein Chor einen Song performt.
http://www.youtube.com/watch?v=O6I0hKtHxEc
Und es war diesmal nicht Malcolm Chambers, der durch nden Chortag Baden geführt hatte sondern der dänische Musiker Hans-Christian Jochimsen. Mit dem Chortag hatte die Creative Kirche zugleich den Kickoff zum erneuten Mal Gospelkirchentag in Karlsruhe verbunden. Eine Diskussionsrunde mit namhaften Größen, darunter auch ein Musikproduzent fand bereits am Freitagabend statt. Ich selbst war am Freitag noch nicht angereist, obwohl ich eine Einladung erhalten hatte und wie ich erfahren hatte von Bonita Niessen der Gospel „Take your shackles“ gesungen wurden und z. B. Hans-Christian Jochimsen auch schon sein musikalisches Talent vorstellen konnte.
Begrüßt wurden wir kurz vom evangelischen Landesbischoff von Baden, allerdings wurde gleich klar gemacht, dass der Tag dem gemeinsamen Singen dienen sollte. Von der Creative Kirche war der Chortag Baden vorallem dafür gedacht mal zu erleben wie schön es klingen kann, wenn gut 200 bis 300 Menschen zusammen gospeln. In einem Jahr soll das noch wesentlich stimmgewaltiger klingen, wenn im Masschoir um die 5000 Stimmen gemeinsam gospeln. Allerdings reicht dann der Albert-Schweitzer Saal, in dem der Event im September 2017 stattfand nicht mehr aus.
Natürlich kann man Lieder singen, aber da fühlt sich das Puplikum nicht unbedingt von angesprochen. „Beim Gospel muß man den Groove spüren und das geht am besten mit den Füßen“. So veranschaulichte es Jochimsen. Nach kurzer Zeit geht das sogar ganz automatisch. „Als ihr in den Raum gekommen seit habt ihr ja auch nicht euch gesagt – rechtes Beim vor, Fuß absetzen, linkes Bein vor … rumdrehen, setzen“ sondern das hat der Körper gemacht, ohne das darüber nachgedacht wurde. Und genauso sollte das beim Gospel auch funktionieren.
Als Hans-Christian ein paar Mal den Song „I will praise“ angestimmt hatte, konnte man einen gewissen Durchsetzungswillen erkennen. Richtig energiegeladen und knackig wurde das „I will“ in den Raum geschmettert. Vermutlich kam es daher „Frauen tut dies wie ein Mann, der Sonnenpunkt auf dem Brustbein zeigt gegen Himmel, die Arme gehen auseinander und die Körperspannung ist da“ und sodann demonstrierte er mal das Gebrüll einen Gorillas. Natürlich nur angedeutet. Und bitte nicht die „Kopfkathedrale“ öffnen und versuchen mir klassisch daher zu kommen.
Eine gewisse Abwechslung hatte der Song „I did not know“ geboten. „Ja ich weis der Song ist nicht einfach, da sind ein paar jazzige Melodien drinn“. Mit dieser lockeren Art ermutigte Jochimsen sich doch noch mal an dem Song zu probieren. „Die Tenöre haben jetzt zu viel Jazz drinn gehabt“ und es tendierte zu einer neuen Version.
Viel der gesungenen Gospel hatte Jochimsen erst kurz vor dem Chortag komponiert gehabt und geäußert, dass er jetzt den ein oder anderen Fehler noch entdecken wurde wo er die Melodie vielleicht noch ein bisschen anpasst.