Bestimmt fast ein ganzes Jahrzehnt war es schon gewesen dass es den jährlichen Workshop mit Adrienne Morgan-Hammond in Kirchzarten gegeben hatte. 2009 hatte Ina Saumer Adrienne in Lahr bei einem Workshop erlebt und war so begeistert, dass sie sich gesagt hatte „So etwas brauchen wir in Kirchzarten“. Was allerdings zu mir durchgedrungen war, dass es 2018 wohl zu Problemen gekommen war und kurz vor dem Workshop zu lesen war, dass sich gerne noch Teilnehmer für den Workshop anmelden dürfen. Allerdings 2018 war es auch dass Mitglieder der Gemeinde Dreisam 3 von Adrienne erfahren hatten, neuen Schwung in die Gemeinde bringen wollten und begannen den Workshop mit Adrienne zu organisieren.
Mit dem leise singen hatte es im Freiburg ziemlich gut geklappt, so fehlte leider die Bemerkung „I give all of you something – Ich lass dann mal eine Runde Gummibärchen springen“. Dafür war es eher beim Tenor so, dass dann „Ok Mama kommt und hilft“. Und es kam sogar schon vor dass es hieß. „Ich komme jetzt mal zu Frank“. Und dann „Guten Tag Frank, mein Name ist Diva…“ und es wurde also nochmal extra die Tenorstimme für den Singpart beigebracht.
Ein bisschen hatte ich allerdings die Anekdoten von Adrienne vermisst. Wie es zu ihrem praktisch Baby kam, dem Song „Light to light the way home“ musste ich erst in einem früheren Blogpost nachlesen. Bei einem früheren Workshop in Kirchzarten hatte sie es noch erzählt gehabt. Genauso von ihren Auftrittserlebnissen bei denen z. B. der Kölner Oberbürgermeister ihr mal gegenüber saß oder wie patent es ist, wenn man ein Stück hat, bei dem man klatschen muss eben keine Noten vor der Nase zu haben. Es könnte sonst in gewissen Momenten etwas umständlich sein.
Bekannt war die Diva aus früherer Zeit, dass sie es mit den Tönen sehr genau genommen hat und durchaus fluchte, wenn ein Ton mal falsch gesungen wurde. Aber die Konsequenz war auch damals schon, dann wird die Stelle eben nochmal gesungen bis sie eben sitzt. Geblieben ist ihr Humor mit den frisch gelernten Phrasen. Wenn ich bei Lord ein T höre macht es 50 Euro in die Chorkasse (die es natürlich nicht gab). Zum Auftritt hin war das natürlich noch steigerungsfähig. Vorstellbar dass es dann hieß „700 Euro, wenn Oh my good lord nicht mit voller Inbrust gesungen wurde“. Allerdings hatte sie das warum so kräftig gesungen werden muß und das es eben mit der Intension zu tun hat was die Textphase für eine Bedeutung hat. Wenn das so leise dahin geplätscher ist, dann glaub es keiner, dem es vorgetragen wird, dann man Gott fragt was man tun soll. Dann wird der Zuhörer vielleicht denken, naja mir ist langweilig und mir fällt halt nichts ein wie man aktiv sein soll. Das allerdings gemeint ist – was soll ich tun, ich dreh mich im Kreis und weiß nicht weiter. Genau das würde man nur mitbekommen, wenn der Song eben mit dem gewissen Ausdruck gesungen wird.
Ein Workshop mit Adrienne ist nicht nur einfach irgendwelche Gospel einstudieren. Nahezu alle Songs wurden zuvor für die Workshops entsprechend arrangiert. So hatte sie für den U2-Klassiker „I still haven’t found what Im looking for“ extra einen Afrorpattern eingebaut, um den Song noch mehr in den Gospelgroove zu bekommen.
Auch beim traditionellen Gospel „Kumbaya“ wurde ein Rad mit eingebaut, damit sich dieser nicht so nach 0815 anhört und dieser einfach interessanter gestaltet ist.
Ein Highlight am Sonntagmorgen war allerdings der Gottesdienst zusammen mit einer nigerianischen Gemeinde. Diese feiern ihren Gottesdienst normalerweise am Sonntagnachmittag. Da sie deren Gottesdienst, der auch über ein paar Stunden üblicherweise geht an diesem Tag wegen dem Abschlusskonzert nicht feiern konnten nahm diese Gemeinde die Einladung sehr gerne an, dass man den Gottesdienst am Morgen einfach zusammen feiern könnte. Auf diese Weise wurde es ein sehr spezieller Gottesdienst, man erfuhr auch einiges über Nigeria und woher die meisten derer Gemeidemitglieder ursprünglich herkamen, welche Region in Nigeria und man hätte auch Songs von denen genießen können. Ein paar der Workshopsongs wurde schon da gesungen. Allerdings nicht alle, da die Besucher ja auch zum Abschlusskonzert kommen sollten.
Bei dem Workshop hatte ich natürlich einige Gesichter Wiedersehen können mit denen ich bereits in Kirchzarten zusammen gestöpselt hatte. Alle waren nicht da. Die damalige Organisatorin war nicht aufgetaucht und auch eine Dame aus Stegen, die für ihre Treckerfahrten bekannt war hatte wohl auch keine Zeit.