Die Underground Railroad der farbigen Sklaven

Bei der sogenannten „Underground Railroad“ handelt es sich um ein informelles Netz, das die Sklaven für ihre Flucht benutzen. Auf  der ersten Karte sind verschiedenen Fluchtverläufe im nördlichen Amerika eingezeichnet, über die eine Vielzahl von Sklaven geflohen waren.

Fluchtwegeplan Underground Railroad und hier nochmals eine genauere Karte, die die Flüchtlingsströme von Sklaven aus den Südstaaten Amerikas zeigt. Auf dieser Karte sind auch die Staaten markiert, bei denen Sklaven gehalten werden sowie die Staaten, die keine Sklaverei hatten.

Underground Railroads - Auschnittsplan

Inzwischen sind fast 250 Jahre vergangen als es dieses Informationsnetz der „Underground Railroad“ gab. Um 1860 fingen die ersten afrikanischen Sklaven an wegzurennen und manchen gelang die Flucht in die Freiheit. Im Jahr 1850 waren es etwa 2 500 Sklaven, die Fluchtpläne hatten. Der Begriff von der Eisenbahn kam auf, da es viele Freiheitshelfer gab, die die Farbigen transportierten. Wenn einem Sklaven oder einer Sklavin die Flucht gelungen war und derjenige jetzt anderen bei der Flucht helfen wollte und Kontakte aufbaute, so wurde dieser automatisch ein Teil der „Underground Railroad“.  Zum Fliehen wurden sogenannte Stationen genutzt, die den Farbigen eine Herberge boten und von denen sie zur nächsten Etappe aufbrechen konnte. Eine solche Station war beispielsweise Catherine Harris. Die Railroad bestand etwa bis 1950, also fast 100 Jahre lang.

Sklaven bei einer Underground Railroad-Station

1842 brachte Willam Brown mit einem dampfbetriebenen Boot 69 fugitive Sklaven nach Kanada. Diese Farbigen bauten das Netzwerk der „Underground Railroad“ auf und verschafften so etwa an die 70 000 Sklaven zur Flucht. Vor allem die Städte Buffalo, Rochester und deren Umgebung nahmen eine führende Positon bei dieser Untergrundsbewegung ein.

Hier die Autobiografie eines fugitiv Farbigen

Gegen Ende der Underground Railroad wurde die Sklaverei abgeschafft. Plakat gegen Sklavenhandel

Es war vorallem dem Präsidenten Abraham Lincoln zu verdanken, dass die Sklaverei abgeschafft wurde. Sicherlich vielen ist auch noch die berühmte Rede „I have a dream“ von Dr. Martin-Luther King ein Begriff. Auch dieser bedeutende Farbige setzte sich für die Anrekennung der Farbigen ein und drang darauf, dass die Farbigen einen gleichen Stellenwert wie die hellhäutige Bevölkerung bekommen sollten und als Menschen ebenbürdig behandelt werden sollten.

Hier mal eine zeitgenössische Karrikatur zur Anti-Sklavereibewegung

zeitgenössische Karikatur

Barbershop geht und Contemporary Gospel kommt

Bereits schon vor der Barbershopbewegung hat sich der Gospel stetig weiterentwickelt. Durch die Evangelisierungszeit, die auch in den Vereinigten Staaten stattfand, entstand neben dem Blackgospel auch der Whitegospel. Besonders in Städten wie New Yorkcity, Bosten und Chicago wurde viel evangelisiert. Ein sehr bekannter Titel aus dem White Gospel ist der Titel „Give me that old time religion“

Komponisten aus der Zeit waren: Baptistenprediger Robert Lowny, Charles Crozant Converse und nicht zuletzt Fanny Crospy. Charakteristisch am Whitegospel ist ein sehr gerader Takt.

Anders entwickelte sich der Blackgospel weiter, charakteristisch hier ist der Offbeat. Wie Offbeat schon andeutet ist dieser neben unserem mitteleuropäischen Takt, einfach daneben. Betont wird hier auf 2 und 4. Auch der Call & Response, den die farbigen Sklaven schon begonnen hatten wurde ausgebaut und verfeinert.

Der Komponist Charles Albert Tindley war der erste wichtige Komponist beim Blackgospel. Nachdem der Bürgerkrieg überstanden war zog er nach Philladelphia. Einer seiner bekanntesten Titel ist „Stand by me“. Auch das „Precious Lord“ ist von ihm.

Einer der ersten Formationen, die den Blackgospel sangen waren „The caravans“. Ihnen gehörten unter anderem die Sängerinnen: Deloris Washington, Albertina Walker, Inez Andrews und Shirley Ceasar an. Einige von Ihnen wie Albertina Walker und Shirley Ceasar starteten später Solokarieren.

Einen gewissen Umbruch in den Jahren 1960 durch die durchmsichte Stilrichtung brachte die Formation „The Mighty Clouds of Joy“, die bereits E-Gitaare, Schlagzeug und weitere Musikinstrumente in die Gospelmusik einbrachten und die Ähra des „Contemporary Gospel“, dem mordernen Gospel einläuteten.

http://www.youtube.com/watch?v=lY98DLPqtjk

Etwa zeitgleich gründete sich in den Staaten der „Gospelmusik Workshop of Amerika“ oder kurz GMWA. Hierbei kommen einmal jährlich alle Gospelgrößen Amerikas zum gemeinsamen Singen zusammen. Wie man sich sowas vorstellen kann, ist auf folgendem Video zu sehen

http://www.youtube.com/watch?v=dxP368r_afQ&feature=related

In unserem Landen ist vielleicht Andy Croach ein Begriff. Er war in der Zeit um 1965 ein angesagter Gospelsänger und Komponist. Von ihm stammen Titel wie „Soon and very soon“. Auch für Filmmusiken wie „König der Löwen“ und „Free Willy“ hat er Titel beigesteuert.

BeBe Winans wurde 1962 in Detroit, Michigan gebohren und sang lange Zeit erst einmal alleine Gospels. Er ist ein Teil der großen Gospelfamilie „The Winans“. Etwa 1980 holte er seine Schwester CeCe mit ins Boot und so entstand 1987 die erste gemeinsame Produktion.

http://www.youtube.com/watch?v=IjZmPmy28gg&feature=PlayList&p=D766157CAAAC0F5C&playnext=1&playnext_from=PL&index=5

Etwa zeitgleich mit BeBe Winans begann auch Edwin Hawkins mit seinem Gospelchor. Der berühmteste Titel von ihm ist das „Oh happy day“

http://www.youtube.com/watch?v=BD2D6eter7M&feature=related

auch „To my fathers house“ ist von ihm

Jessy Dixon kam etwa 1975 auf und war in der damaligen Zeit so etwas wie der King of Gospel. Zusammen mit Andre Coach entstand „It’s alright now“. Selbst war er auch ein großer Komponist und komponierte Titel wie „I am redeemed“, „Sing to the lord a new song“ und „Sunshine“.

Fred Hammond machte erst in den 80er Jahren auf sich aufmerksam. In den ersten Jahren hat er sehr viel mit der Gospelfamilie „The Winans“ musiziert. Kurze Zeit später tat er sich mit den Commissioned zusammen mit denen er 10 der 12 Alben der Gruppe produzierte. Nach der Zeit mit dieser Gruppe gründete er die Gruppe „Radical for Christ“ mit denen zu Ruhm kam und durch den Verkauf der Alben ein ansehliches Kapital anhäufen konnte. Im Jahre 2002 kehrte er zu den Commissioned zurück. Hier einige Videos von ihm

http://www.youtube.com/watch?v=qjM3EUhcmqs


http://www.youtube.com/watch?v=UWJyvR7pX6I

Fread Hammond war auch schauspielerisch tätig und tritt als sich selbst im Film „The Gospel“ auf.

Kirk Franklins ist ein typischer Gospelstar der heutige Zeit, denn seine Kariere begann erst in den frühen 90er Jahren. 1993 entstand mit seiner Gruppe „Kirk Franklin and his family“ sein gleichnamiges Debutalbum. Weitere folgten. 2008 war Kirk Franklin als Hauptact beim Gospelkirchentag in Hannover vertreten, bei dem er ein „Danceconcert“ bot. Im letzten Jahr kam er erneut nach Deutschland und gab ein Konzert in Böblingen sowie ein weiteres Konzert in Bochum. Beide Konzerten waren als Preevent für den Gospelkirchentag von der Creativen Kirche organisiert.



http://www.youtube.com/watch?v=1v5-SEzT0nY

Kurze Zeit nachdem Kirk Franklin sein Wirken begann, begann auch die Kariere für den Pastor Donnie McClurkin. Anfänglich unterstütze er über die Gemeindetätigkeit Marvin Winans. Mit ihm zusammen entstand 1996 der Titel „Stand„.

Mit vielen anderen Größen hat er zusammengearbeitet. So entstand mit Kirk Franklin zusammen der Titel „We fall down“ oder mit Yolanda Adams der Titel „The prayer“. Wie auch Fred Hammond wirkte Donnie McClurkin im Film „The Gospel“ als befreundeter Pastor mit.

Tonex

Sein eigentlicher Name ist Anthony Charles Williams II. Er ist ein wahres Multitalent, da er nicht nur Amerikaner ist sondern auch noch rappt, singt, tanzt, komponiert, diverse Musikinstrumente spielt, Produzent und Pfarrer ist. Geboren ist er 1975 in San Diego, Californien also ein Zeitgenosse und entsprechend benimmt er sich auf der Bühne. Wo andere Stars wie die Winans, Whitney Houston, Clark Sisters, … sehr auf ihr Äußeres achte, kommt er einfach in Alltagskleidung auf die Bühne. Hier ein Video von einem Auftritt in Dallas.

Der Kickoff zum Gospelkirchentag in Karlsruhe

Es war die perfekte Einstimmung auf die wieder anlaufende Gospelzeit nach einer längeren Sommerpause gewesen. Gemeint ist hier der Kickoff zum Gospelkirchentag 2010 in Karlsruhe, der genau 12 Monate vorher in Karlsruhe stattfand und dazu dienen sollte sich einen Eindruck von den 3 Tagen Gospelkirchentag machen zu können, die Stadt Karlsruhe schon ein bisschen kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und sich wieder etwas mit dem Thema Gospel auseinander zu setzen. Organisiert wurde das ganze von der Creativen Kirche aus Witten.

An dem Tag brach ich so gegen 15:00 Uhr auf, da es etwa 1,5 Stunden Zugfahrt nach Karlsruhe sind und ich erst noch mein Hotelzimmer in Karlsruhe beziehen müsste, das Hotel lag am Gottenauer Platz und witziger Weise hiess die Kirche unweit Lutherkirche (für einen FGCler sehr verdächtig). Allerdings von der Haltestelle war es ein kleines Stück zu laufen und so musste ich meine Unterkunft erst noch suchen. Wie es dem auch sei, da am Abend ein ökumenischer Gottesdienst stattfinden sollte, war ich auch genau um 17:59 an der Stadtkirche Sankt Stephan angekommen, die Weinbrenner dem römischen Pantheon nachempfunden hatte.

Weinbrenners Pantheon, Sankt Stephan in Karlsruhe

Hatte mich auch irgendwie an die Pauluskirche in Basel erinnert, die ein achteckiger Bau war und etwa vergleichbar war auch die Hallzeit bei Sankt Stephan gewesen – für Gospelkonzerte total ungeeignet. Aber nun wieder zurück. Ich ging also rein, nahm einen freien Platz ein und hatte direkt das Gefühl gehabt „Wenn Ruprecht da ist, können wir anfangen“ wie manches Mal nämlich unser Chorleiter pflegt zu sagen. Es ging also direkt los mit den Feierlichkeiten.

Hier ein Ausschnitt vom ökumenischen Eröffnungsgottesdienst, bei dem auch Hans Christian Jochimson sang:

Anschließend ging es zum Kennenlerntpart über und man begab sich ins DGBHaus zum Kennenlernen. Schon bei dem Blick auf die Namensschilder „Carmen Kettner“ vom Nürnberger Gospelchor und mir von Antalya bekannt war, auffiel. Auch sonst war es lustig, denn eine junge Dame, die von Stuttgart her kam sprach mich plötzlich an, „wir kennen uns doch von Xing her“. Ich also in Deutschland eine nicht ganz unbekannte Person offensichtlich. Der Freitagabend gehörte allerdings dem dänischen Chorleiter Hans Christian Jochimson, der den ersten Teil seines zweitägigen Referates „How to teach gospel“ brachte und heben seinen Erlebnissen und Erfahrungen über seine Art und Weise, wie er die Gospelsongs einstudiert mit uns auch einige Lieder einstudiert hatte.

Den ersten Abend ließen wir dann gemeinsam ausklingen im Restaurant „alte Bank“, das unweit der Kirche Sankt Stephan lag. Wir munkelten, ob es vielleicht eine ehemalige Filiale der Hypo Real Estate war, denn in den Räumlichkeiten soll tatsächlich mal ein Geldinstitut untergebracht gewesen sein.

Der Samstag begann ersteinmal mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel und so gegen 10:00 Uhr dann mit gemeinsamen Singen im DGBHaus, zusammen mit diversen Chorleitern aus ganz Deutschland. Direkt die Reihe vor mir waren zwei der Vorstände von „Colours of gospel“ gewesen. Wir hatten vielleicht eine Stunde gesungen als dann ein kleines Singbreak erfolgte und wir mitgenommen wurden auf eine Stadtführung von etwa 1 Stunde, bei denen man uns den Marktplatz mit seiner Pyramide zeigte

das Rathaus Rathaus in Karlsruhe und natürlich das Schloss Schloss in Karlsruhe zeigte. Auch wurde von der Stadtführerin angesprochen, dass Karlsruhe eine sehr junge Stadt sei, die künstlich angelegt worden wäre und auch als die „Fächerstadt“ berühmt ist.Stadtansicht Karlsruhe als Kupferstich

Auf diesem Spaziergang hatte mich dann Friedhelm Matter, der Gründer und Leiter von „The golden harps“ ist und mit Golden Harps offizieller Partner des Gospelkirchentages ist, angesprochen „Ich sei doch von Freiburg, es hätte bei ihm früher die Ina mitgesungen“. Und natürlich musste ich ihm dann erzählen, dass Uwe und Ina immer noch vom Bodensee extra zu den Sommerfreizeiten und zu den Jahreskonzerten des Freiburg Gospel Choirs anreisen würden.

Mit Hans Christian hatten wir dann die Gospeltitel nach vielleicht 5 Mal durchsingen abgeschlossen, wir lernten dabei zu fliegen und konnten auch bei manch anderem Mal die Aussage der Gospelsongs direkt nachvollziehen. Seine Kernbotschaft des Referates war sich in die Geschichte des Songs reinzuversetzen und beim Singen daran zu denken eben genau diese Geschichte dem Zuhörer so zu vermitteln, dass sich dieser damit identifizieren kann.

Auch für mich gab es den Anstoß bei den ganzen Gospelsongs und der dazugehörigen Choreografie mehr darauf zu achten, dass ich die Geschichte versuche irgendwie einzubauen und mit den Gesten und Bewegungen zu schauen, dass ich die Zuhörer irgendwie direkt anspreche. Inzwischen lächele ich innerlich darüber, wenn unsere Choreografen uns immer drauf aufmerksam machen, dass wir doch beim singen lächeln sollen. Auf dieses brauche ich inzwischen nicht mehr zu achten, denn wenn ich von Freude singe, dann freue ich mich in dem Moment automatisch – also ist das echt und nicht irgendwie künstlich erzeugt. Ein spontanes und anekdotisches Highlight, wo man köstlich lachen musste war, als plötzlich ein Grashüpfer sich auf dem Rednerpult niederließ, Hans Christian diesen aufnahm und dem Kirk Franklin, der als Logobestandteil in groß in einer Ecke des Raumes stand, ihm diesen in die Mitte der Stirn setze, genau dort wo indische Frauen ihren roten Fleck tragen.

Das Team der Crea ist später dann auf die Punkte des Gospelkirchentages eingegangen, hatte uns sogar eine DVD vom Gospelkirchentag in Hannover vorgespielt und hatte kurz einen Part vorgestellt, den Dieter Falk im Rahmen eines Masschoirprojektes mit uns einstudieren wollte. Die Melodie klang irgendwie nach dem Titel „Lean on me“ von Kirk Franklin. Dass diese der Gospelpart aus seinem Musical „Die 10 Gebote“ war, hatten wir damals natürlich noch nicht geahnt. Das er dieses noch im Rahmen von Fernsehauftritten promoten wollte wurde nur am Rand kurz angesprochen.

Alles in allem, ich hatte gestaunt wie offen doch die ganzen Menschen waren, hatte erfahren, dass extra eine Chorleiterin aus Dresden zum Kickoff angereist war. Hatte einen Chorleiter aus Giessen kennengelernt und wurde von verschiedensten angesprochen, ob wir mit unserem Chor bei der Gospelnacht zum Beginn des Gospelkirchentages auch anwesend seien. Hier konnte ich nur sagen, dass ich das gerne unserem Vorstand vorstelle, auch versuchen möchte mit unserem Carsten darüber zu sprechen. Auch mit Herrn Sedzik von der CREA hatte ich über meine Vorstellungen mit einer kleinen Lösung gesprochen gehabt, die ich allerdings in einem Gespräch mit Carsten dann verwerfen konnte. So blieb die Gastbeteiligung übrig.

Hier noch Eindrücke vom Gospelkirchentag 2008 in Hannover.

erneut zum Workshop ‚Gospel und Wellness‘ nach Antalya

Zum vierten Mal wird es für mich 2011 heissen, auf zum Gospelworkshop „Gospel & Wellness“ nach Antalya. Dann, wenn es in Deutschland lausig kalt ist bietet es sich förmlich an an eine Stelle zu reisen, an der es einfach wärmer ist und bei der vorallem noch der Preis stimmt.  Aufmerksam wurde ich auf den Workshop als ich im Frühjahr 2008 plötzlich einen Eintrag von Volker Dymel im Gästebuch unseres Gospelchores fand. Und da ich im Herbst 2006 schon spontan einen Wochenendsworkshop in Hamburg, der von DeVine organisiert war mitgemacht hatte, hatte ich direkt Lust bekommen wieder mal zu workshoppen. Delphin Palace, Larabeach (Kundu bei Antalya) Von einigen Mitreisenden hatte ich erfahren, dass sie schon 2007 mit Volker in der Türkei waren, damals allerdings im Nachbarhotel, dem jetzigen Delphin Diva (ehemals Riva Diva). Von der Zuvorkommenheit waren sie allerdings nicht immer erbaut gewesen. Erst einmal üben in einem Raum mit Kunstlicht und irgendwann hiess es dann, dass in der Hoteldisco zu proben wäre (vermutlich weil sie den Raum für jemanden anderen haben wollten). Volker hatte dann noch ein besonderes Erlebnis am Abreisetag gehabt, aber Interessenten können ihn hierzu selbst ansprechen. Das Delphin-Palace hingegen hat einen großen Konferenzraum mit Tageslicht und die Möglichkeit von dort direkt zum Außenpool und an die frische Luft zu kommen. Auch sonst sind die Wege extrem kurz, da alles kompakt beisammen ist. Von Jahr zu Jahr wurde einem mehr geboten. 2009 staunte ich nicht schlecht über einen Wasserkocher im Zimmer, samt Instantkaffe, Tee, Kaffeeweisser und Zucker sowie diverses Gebäck im Proberaum, neben den Unmengen an stillem Wasser und im letzten Jahr über Musik in den Panoramaaufzügen. Natürlich kam dann der unweigerliche Wunsch nach Musik beim Duschen auf (im Feedbackzettel des Hotels vermerkt). Für einen, der schwerpunktmäßig nach Titeln von Kirk Franklin, Fred Hammond, Shirley Ceasar, Dorothy Norwood und vorallem Donnie McClurkin und Jessy Dixon gospelt ist es direkt eine Abwechslung mal Titel zu singen, die vielfach von Volker Dymel und Ruby Hagedorn selbst komponiert wurden. Gut im letzten Jahr waren es vorwiegend Titel von ihr, weil gerade die Joyfulgospel-CD „Because of you“ produziert worden war und verständlicherweise die auch promoted werden sollte. Aber es wurde auch Hezika Walker der Titel „I am souled out“ einstudiert. Im Jahr 2009 fand ich die Mischung mit Titeln wie „Jesus on the mainline“, das wir im Medley mit „May the lord blesses real good“ sangen, sowie „You’re holy“ sogar sehr gut. Richtig Spaß machen mir immer die morgentlichen Grooveübungen mit Atemtechnik, da man hier mal weich mal hart, mal shouting und mal smooth voice und mal eine Ton oder etwas eher wie eine Kojaksirene (auf und abschwellend) zu singen. Auch viel mitgenommen werden konnte immer bei den Kleingruppen, wo man auch mal die Möglichkeit hat Volker eine kleine Passage vorzusingen. Nein, eine Aufnahmeprüfung ist das jetzt nicht. Aber man weis wo man aktuell steht und Volker hatte uns gerade beim letzten Workshop gelobt, dass er bei vielen gemerkt hätte, dass vorallem das Kleingruppentraining bei vielen die Stimme sehr zum Positiven gebesser hätte. Im Jahr 2008 wurde mal die Rufübung am Strand ausgesetzt, das sing aber 2009 und 2010 nicht mehr. Da hiess es eine Mittags, auf an den Strand in 2 Gruppen 20 Meter auseinander, nachzudenken wie man wohl heisst, wo man nochmal wohnt und auf was man geschmacklich abfährt. Das ist dann immer eine Gaudi, vorallem, wenn Begriffe aus dem Dialekt fallen oder man als Deutscher plötzlich über typisch schweizerische Gerichte was wissen soll, aber dann antwortet man halt einfach mit „Kabums“, was es natürlich nicht gibt, aber den weissen Neger Wumbada gibts in Realität ja auch nicht. Zum Ende des Workshops gab es immer 2 Highlights, das eine einen Auftritt im Foyer am Donnerstag Nachmittag in der Hotelloby,

http://www.youtube.com/watch?v=z-jPfHreNs8

das sich durchaus so anhören kann. Und abends dann das etwa einstündige Abschlusskonzert, bei dem sich dann zeigt, ob man die ganzen Texte behalten hat, ob man mit der Choreografie klar kommt und wer dann die Ehre hat ein Solo singen zu dürfen. In der vergangenen Zeit war dieser Tag immer ziemlich stressig gewesen, da es morgens hing, Grooveübung, Singen in der Loby, eine Fotosession unterzubringen, Generalprobe, Soundcheck, Konzert, Afterparty und dann noch Packen und morgens in aller Herrgotsfrühe den Transfer zum Flughafen zu haben. Zum Glück war es 2010 in soweit besser, dass ich den Rückflug erst am Freitag nach den Workshop hatte. Nunja wie es 2011 vorallem mit den Flügen wird, bleibt wieder spannend. Vorallem welchen Mitreisenden man dann abholen darf – sind ja alle meganett.

Chor aus dem Dreiländereck unterstützt „Die 10 Gebote“-Projekt bei der Carmen Nebel-Show

Ende November 2009 hatte ich plötzlich von der Creativen Kirche aus Witten erfahren, dass speziell aus der Region Freiburg 250 SängerINNEN für das Poporatorium „Die 10 Gebote“ gesucht würden, aus dem der Titelsong bei der Carmen Nebel-Show, die am 08. und 09. Dezember in der Rothausarena in Freiburg aufgezeichnet wurde, gesucht würden. Also hatte ich mich prompt angemeldet.

rothausarena von aussen

So etwa am 3. Dezember erreichte mich plötzlich eine Rundmail über den Chorverteiler des Chores in dem ich zu diesem Zeitpunkt sang, dass aktuell noch 50 Sängerinnen gesucht würden und unser Chorleiter mit der CREA eine Kooperation geschlossen hatte, dass interessierte Chorsänger kostenfrei bei den Drehtagen unterstützend dabei sein könnten und im Gegenzug Werbung für unsere Konzerte gemacht würde.

Am Dienstag war ich also gegen 16:45 bei der Messehalle eingefunden, da wir uns vom Chor etwas abseits bei einem Geldautomaten treffen wollten. So nach und nach sind auch diejenigen angekommen, die entweder selbst angereist waren oder mit dem 1. Bus der Wittener Gruppe angereist waren. Es war zwar angegeben, dass man noch proben würde, allerdings fand etwa viertel nach fünf eine kurze Einweisung statt, wie sich Dieter Falk, der Komponist und vorallem seine Choreografin sich das Klatschen vorstellen würde. Also wurde wirklich ausgiebig das Klatschen geübt, was oh Grauss im Beat erfolgte (ein Gospler ist da den Off-Beat gewöhnt).

So um 17:30 ging es dann rüber in eine andere Halle, in der sich 2 große Muscheln befanden. Bei der ersten erfolgte sogar Rückprojektion mit mehreren Beamern. In der 2. Muschel sollten wir uns dann aufstellen, die Männer plötzlich nach vorne und davor aufstellen. Und so stand ich also in der 2. Reihe. Zu erkennen war gerademal Dieter Falk auf einem Podest und das rote Geblinke von mehreren Kameras. Insgesamt wurde das ganze vielleicht 5 mal wiederholt, dann hiess es plötzlich alles passt und das war es dann mit dem ersten Drehtag. Anschließend gab es noch eine warme Wurst mit Senf als Abendessen und der Tag war gelaufen. Einzigste Panne war, dass es leider einer Dame während dem Dreh schlecht geworden ist und sie mit Wasser aufgepeppelt werden musste, aber das war auch alles.

Am 2. Tag ging es erst einmal mit ausgiebigen Essen los, allerdings war statt Chiwapchici nur Maccaroni mit Tomatensauce zu finden, was den Veranstaltern natürlich gar nicht gepasst hatte. Aber bevor man hungrig eine Aufnahme macht wird auch das gegessen. So ab 20:00 hiess es dann Versammlung von einem der beiden Monitore und warten, warten, warten. Ab und an ging es an den Getränkeautomaten, um sich was nachzuholen. Vorallem kurz vor dem Auftritt hiess es plötzlich – Alle nochmal ordentlich Trinken, Pinkeln gehen und dann in Zweierreihen nichts wie raus. Der Song soll dieses mal sogar noch Besser rübergekommen sein, den nicht nur das Puplikum hatte kräftig applaudiert sondern hinter der Bühne auch das Fernsehteam.
Aufgezeichnet wurde an dem Tag allerdings nur die Ankündigung durch Carmen Nebel und ein kurzes Interview mit der Darstellerin der Ziborah, die gebürtige Freiburgerin ist.

Bahar Kizil

über die Weiterentwicklung der Gospelbewegung und der Freikirchen

Die Kirchen in den Staaten ist verständlicherweise anders organisiert als die Kirchen in Mitteleuropa. Hervorgangen aus den Praisehouses, die noch von den ehemaligen Sklaven stammten, entstanden verschiedene Glaubensgemeinden.

Recht früh um 1840 sind die Baptisten entstanden. Das Wort selber steht für untertauchen. Mit „untertauchen“ wird hier nicht an die Sleeper gedacht sein oder an unliebe Machenschaften. Vielmehr ist darunter die Art und Weise zu verstehen wie neue Gläubige in die Gemeinde aufgenommen werden. Es wird so vollzogen wie man glaubt das Johannes der Täufer früher seine Leute getauft hat, nämlich in dem die Neulinge komplett gebadet werden.

Hier erst einmal ein Video über ein Interview mit Bernd Altinger, der sich mit der Zentralfigur von Johannes, dem Täufer genauer auseinandergesetzt hat.

Nun noch ein Videos, das die Aufnahmezeremonie von neuen Baptisten zeigt, wie die in Gemeinschaft der Baptisten aufgenommen und mit der Taufe einem zu verstehen geben, dass diese nun Jesus folgen wollen.

Eingang der ersten Baptistenkirche in Washington D. C.
Schon etwas früher hatten sich die Mormonen um die Zeit von 1830 gegründet. Das nachfolgende Video stellt ein Testimorial vom Buch der Mormonen vor.

Jetzt leben diese vorallem im Staate Utah sowie der umliegenden Staaten der Vereinigten Staaten. Heute sind es vorallem die Tempel in Salt-Lake, die auf die Stellung der Mormonen aufmerksam machen. Auch in San Diego steht solch ein Mormonentempel. Leider kann dieser inzwischen nicht mehr besucht werden. Begründet wird dies nach Gerüchten, dass durch Ungläubige der Tempel entweiht werden könnte.

Salt-Lake-Temple

Den weiteren Wachstum an Mormonentempeln wird in folgendem Video beschrieben, es stellt einige Tempel
vor

http://www.youtube.com/watch?v=uZEZX52U3vI&feature=player_embedded

Der Gospelgesang ist für die Farbigen das was bei uns das Singen aus dem Gesangsbuch ist. Hier steht vorallem der Lobpreis im Vordergrund. Und wenn man seinen Gott anerkennen möchte, dann ist es längst nicht immer etwas ehrwürdiges sondern man freut sich dass es ihn gibt, dass er einem Kraft gibt und man auch immer wieder zu ihm treten kann.
Entsprechend emotional sind Predigten gestaltet.

http://www.youtube.com/watch?v=vRbCfdR4NZs

Entsprechend ausgelassen geht es auch beim Singen zu.

So kann ein einziges Lied sich durchaus über eine längere Zeit hinziehen und aus verschiedenen Rhythmuspart bestehen, mal ist es balladenhaft, mal normales Tempo und plötzlich ist die Gemeinde in Extase und es geht in den sogenannten Hotpraise, der einen sehr schnellen Rhythmus hat.

Hier noch einige Ausschnitte aus Gottesdiensten.

Anders als bei uns wo die Pfarrer bei der Landeskirche angestellt sind, kann grundsätzlich jeder, der sich berufen fühlt in den Staaten eine Kirchengemeinde gründen. Begonnen wird in aller Regel erst einmal im eigenen Wohnzimmer, da die Referenten selbständig sind und verständlicher Weise sich erst einmal das Geld erwirtschaften müssen. Schnell kann es da passieren, dass sie soviele Menschen begeistern konnten, dass das Wohnzimmer gar nicht mehr ausreicht. Also muss
eine Kirche her und dies kann jenachdem dazu führen, dass wahre Großkirchen entstehen, in die durchaus um die 5000 Personen reinpassen, weil sich der Pastor schlicht so eine große Gemeinde inzwischen aufbauen konnte und wie es sich für eine amerikanische Gemeinde gehört, auch einen eigenen Masschoir besitzt mit dem er durchaus sein Kirche aufrechterhält

Hier 3 Ausschnitte aus dem Film „The Gospel“, der vom Aufbau einer Kirchengemeinde erzählt.

http://www.youtube.com/watch?v=sEOXyryJUA8&feature=related

sowie

http://www.youtube.com/watch?v=Hy560dlgOCY&feature=related

und

http://www.youtube.com/watch?v=_gKN3PPwJOo&feature=related

vom instrumentalisierten Spiritual zur Barbershopmusik

Nach und nach wurden die Spirituals melodiöser, es bildeten sich einige Formation. Viele Farbige überlegten sich, ob es nicht geschickter ist, die Kunden beim Friseur, wenn sie geschnitten werden musikalisch zu unterhalten. Es standen dann durchaus so um die 4 Farbige um einen Kunden rum und besangen diesen mit Acapellasongs und boten ihm hierbei eine kleine Show.

Sehr bekannt aus dieser Zeit ist der Titel „Mr. Sandman“

oder auch der Titel „Over the rainbow“

In Deutschland brachte es vorallem die Gesangsformation „The Comedian Harmonists“ die Barbershopmusik ins Land. Anfangs wurden die Lieder auf Deutsch gesungen. Bekannt aus dieser Zeit sind die Titel „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Veronika der Lenz ist da“, „Ein Freund, ein guter Freund“ und andere.

Leider enthielt die Formation auch Juden an Bord, so dass sie vorallem Zeit des 2. Weltkrieges von den Nazis verfolgt wurden und Auftrittsverbot bekamen. Daraufhin trennte sich die Gruppe, ein Teil flog in die Vereinigten Staaten und gründeten dort eine neue Formation. Passend von daher nachfolgender Titel:

Die Fortsetzung wäre jetzt „Vom Barbershop zum Contemporary Gospel„.

Entstehung des Spirituals

Das Aufkommen der Spitituals begann mit der Sklaverei als Farbige in den Südstaaten der USA als Sklaven eingeführt wurden. Um die Arbeit auf den Baumwollplantagen sich erträglicher zu machen, sangen die Arbeiter so Art „Worksongs“. So Artbeitslieder hörten sich in etwa so an

Das Arbeiterleben war damals hat und unwürdig. Da die Plantagenbesitzer natürlich nicht wollten, dass die Sklaven irgendwelche Fluchtpläne ausarbeiten und sich ohne weiteres verabreden konnten, befahlen diese den Farbigen ihre Lieder auf Englisch zu singen, denn das konnten ihre Cheffs verstehen. Was nun tun – so brachen die Farbigen Codes in ihren Liedern unter, so stand der Jordan für den Missisippi und mit dem heiligen Land war Canada gemeint. Sehr schön erklärt folgendes Video die damalige Situation.

Ein seperater Beitrag erzählt über die sogenannten Underground Railroad

„Wir sind ein Nichts, aber wir haben unsere Kirche“ haben schon recht früh sich die Farbigen gesagt und nach dem die Sklaverei verboten wurde entstanden die ersten Gotteshäuser, die in den Staaten auch Praisehouse genannt wurden. Und zu einem Praisehouse brauch es erst einmal gar nicht viel. Das Bild vermittelt einen Eindruck von den Anfängen.

Praisehouse auf St. Helena Island
Zu einem Gottesdienst brauchte es nicht viel. Da reichen ein paar Bänke, ein kleiner Altartisch und ein Kreuz an der Wand vollkommen aus. Das Glaubensleben kam vorallem durch die Lobpreisung in Form von Erlebnisberichten, dem Einfliessen von Gleichnissen und nicht zuletzt durch den Lobpreis, dem Worship.

Hintergründe zum Praisehouse auf St. Helena Island

Der nächste zeitliche Meilenstein ist vom instrumentalisierten Spiritual zur Barbershopmusik

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